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„Was ich alles kann!“ – Fähigkeiten-Gewächshaus

„Ich kann das nicht!“ – „Ich bin viel zu dumm dafür!“ – „Ich kann gar nichts!“, aus Frust kommen Sätze dieser Art mitunter schon mal aus dem Mund von Kindern und auch manchem Erwachsenen. Wie gut wäre es doch, eine Möglichkeit zu haben, in solchen Fällen direkt den Gegenbeweis antreten zu können. Die Methode des Fähigkeiten-Gewächshauses bietet genauso eine Möglichkeit: Bewusst werden der Fähigkeit, den Spaß am eigenen Können erkennen und erleben und diese Fähigkeiten im Rahmen einer Fantasiereise in ein Gewächshaus pflanzen, damit sie sich weiter optimal entwickeln können. Schon häufig habe ich diese Methode im Rahmen von Lerncoachings in der Arbeit mit Kindern angewendet und möchte sie daher näher erläutern.

1.) Der Einstieg in die Methode/das Thema

Der Start in die Methode gelingt erfahrungsgemäß am besten mit einer kleinen Geschichte. Ich erzähle den Teilnehmern gerne, dass ich eine kleine Pflanze gepflanzt habe. Nun stelle ich mir die Frage, was diese alles braucht, um gut wachsen zu können. Damit lege ich auch gleich schon einmal eine erste Grundlage für die spätere Fantasiereise und wecke Neugierde.

Illustration von Objekten, die für ein gutes Pflanzenwachstum benötigt werden: Gießkanne, Sonne/Licht und Dünger.
Bilder, die ich beim erzählen der kurzen Geschichte gerne nutze

2.) Die Fähigkeiten entdecken

Wie oft wir im Alltag unsere Hände benutzen, merken wir häufig gar nicht mehr. Doch wer auch nur schon einmal auf eine Hand verzichten musste, weiß, wie sehr uns dies in unseren Fähigkeiten einschränkt. Daher spielen die Hände auch beim Entdecken der Fähigkeiten im Rahmen dieser Methode eine entscheidende Rolle. Zunächst werden die Umrisse beider Hände auf einen Zettel gemalt. Dabei gilt es zu beachten, dass später wieder beide Hände nebeneinander auf dem Zettel Platz finden können. Wieso das besonders wichtig ist – dazu später mehr.

Illustration von Umrissen der linken und rechten Hand.
Die Umrisse beider Hände werden nebeneinander auf ein Blatt gemalt.

In jeden der zehn Finger wird anschließend in kurzen Stichpunkten (max. drei Wörter) eine Fähigkeit geschrieben. Dabei kommt es nicht so sehr darauf an, dass es sich um eine besonders außergewöhnliche Fähigkeit handelt. Es müssen zum Beispiel nicht unbedingt – dürfen es natürlich sein – die größten Fußballkünste sein. So ist auch auf der Stelle hüpfen zu können, eine Fähigkeit, die gewürdigt werden darf.

Umrisse zwei Hände, in diesen stehen symbolisch Synonyme für das Wort Fähigkeiten.
In jeden Finger wird eine Fähigkeit geschrieben – hier symbolisch Synonyme für das Wort Fähigkeiten.

Wenn man die Methode mit einer Gruppe Teilnehmer macht, die sich noch nicht so gut kennen, bietet es sich natürlich auch an, über die unterschiedlichen Fähigkeiten ausführlicher ins Gespräch zu kommen. Auf jeden Fall dürfen alle gerne erzählen, was sie können.

Tipp: Wenn man die Methode mit Jüngeren macht oder auch als alternative Möglichkeit, können die Fähigkeiten natürlich auch in Form von kleinen Bildern/Symbolen in die Finger der aufgemalten Hände gemalt werden.

3.) Fantasiereise: Die Fähigkeiten einpflanzen

Nun geht es darum, den Fähigkeiten die Möglichkeit zu geben, sich weiterzuentwickeln. Dabei hilft eine kleine Fantasiereise.
Während der Fantasiereise sollten die Hände wieder auf den aufgemalten Händen und damit auf den aufgeschriebenen Fähigkeiten ruhen. Hintergrund ist hier, dass die aufgeschriebenen Fähigkeiten so für unser Gehirn, das heißt für unser Unterbewusstsein als ein Anker dienen. Dieser Anker oder auch Anknüpfungspunkt ermöglicht es, die einzelnen Fähigkeiten so gut wie möglich präsent, lebendig und erlebbar werden zu lassen.

Die Fähigkeiten-Pflanzen im eigenen Fähigkeiten-Gewächshaus, zum Wachsen, zum Größer werden bereit…

Während der Fantasiereise geschieht über die Anleitung die „Verwandlung“ der Fähigkeiten in einzelne Pflanzen, die dann in ein Gewächshaus gepflanzt werden. In diesem Gewächshaus, das sich jeder in seiner Fantasie schaffen kann, werden die Pflanzen, also metaphorisch die Fähigkeiten selbst, mit allem versorgt, um wachsen und sich entwickeln zu können.

4.) Über das Erlebte sprechen

Aus der Erfahrung heraus ist es normalerweise überhaupt nicht notwendig, Kinder am Ende der Fantasiereise zu bitten, von ihren Erlebnissen zu erzählen. In der Regel „platzt“ es ganz von alleine aus ihnen heraus. Dabei habe ich schon von den spannendsten Erlebnissen gehört: Angefangen von der „Mathe-Pflanze“, mit Blättern aus Rechenpapier, bis hin zur „Pups-Pflanze“ (ja, auch Pupsen kann eine Fähigkeit sein), die kleine Gaswölkchen produziert.

Am Ende bleibt noch die Möglichkeit, die Hände mit den Fähigkeiten aufzuhängen, um all die verschiedenen Fähigkeiten immer präsent und vor Augen zu haben, wenn man sich in der Gruppe trifft. Ist das nicht möglich, sollte jeder Teilnehmer seine Hand mit nach Hause nehmen und sich am Wachstum und der Weiterentwicklung der eigenen Fähigkeiten erfreuen.

Noch Fragen zur Methode? – Eigene Erfahrungen mit der Methode gesammelt? – Ideen oder Inspirationen zur Methode?
All das gerne in die Kommentare schreiben.

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