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Mental-Training – Von Trancen und Traumreisen

Beim Wort Hypnose oder Trance denke viele Menschen gleich an große Shows und an Personen, die sich bei eben solchen Shows – scheinbar willenlos – auf der Bühne zum sprichwörtlichen Affen machen. Dabei hat der Nutzen von Hypnose bzw. Trancen im Kontext von Coaching oder Therapie durchaus Vorteile und nichts mit dem zu tun, was wir auf Showbühnen geboten bekommen. In diesem Artikel erläutere ich einige Hintergründe zum Thema Trance und zeige die gebotenen Vorteile auf.

Was bedeutet es „in Trance zu sein“?

Hast du schon einmal (z.B. als Schüler im Unterricht😉) verträumt aus dem Fenster geschaut und die Welt um dich herum vergessen? Bist du schon einmal – wie selbstverständlich – eine (bekannte) Strecke mit dem Auto oder dem Fahrrad gefahren und hast gar nicht gemerkt, wie viel Weg du bereits zurückgelegt haben?
Dann warst du in diesen Momenten wohl in Trance.
Wir sind die meiste Zeit des Tages in Trance (~75%), nämlich immer dann, wenn wir uns entspannen, Arbeiten/Abläufe automatisiert machen und das (bewusste) Nachdenken mehr und mehr hinten anstellen.

Trance – Eine entspann(ende/)te Form der Kommunikation

Während du jetzt liest „das weiße Haus mit dem roten Dach steht auf einem kleinen, grasbewachsenen Hügel“, ist dein Gehirn schon dabei, sich im inneren ein Bild von dem beschriebenen Haus zu machen. Unser Unbewusstes – mehr zum Unbewussten im nächsten Abschnitt – setzt das gelesene gleich in ein inneres Bild oder einen inneren Film um. Über Sprachmuster werden in einer Trance, wenn sie im Rahmen eines Coachings Anwendung findet, innere Bilder und Filme geschaffen. Diese, in Verbindung mit einem ruhigen und entspannten Zustand, sorgen für ein einzigartiges inneres Erleben, das eine ganz wunderbare Form von Zielverwirklichung ermöglicht. Die Fantasie und damit die Kreativität werden beflügelt und neue Möglichkeiten und Perspektiven ergeben sich.

Der Vorteil eines Coachings in Trance

John Grinder & Richard Bandler haben es in ihrem Buch „Therapie in Trance“ so ausgedrückt:

„Das Unbewusste ist […] bereit, alles Mögliche auszuprobieren, wenn es die entsprechenden Hinweise und Instruktionen bekommt. Das Bewusstsein überlegt fortwährend, was möglich sein kann und was nicht, anstatt einfach irgendein Verhalten auszuprobieren. Das Bewusstsein mit seinem beschränkten System von Überzeugungen ist hinsichtlich seiner Bereitschaft, etwas auszuprobieren, charakteristischerweise extrem eingeengt, wenn man es mit dem vergleicht, was das Unbewusste auszuprobieren bereit ist.“

Therapie in Trance – Neurolinguistisches Programmieren (NLP) und die Struktur hypnotischer Kommunikation*, John Grinder & Richard Bandler, Klett-Cotta, 16. Auflage, 2013, S.135

Mit anderen Worten wird im Coaching mit der Trance ein Rahmen geschaffen, um direkt mit dem Unbewussten zu kommunizieren. Unser Unbewusstes ist u.a. zuständig für automatisierte Handlungen (vgl. das Fahren einer bekannten Strecke mit dem Fahrrad oder dem Auto). Dabei laufen Abläufe auf unbewusster Ebene 1.000.000-mal schneller ab, als auf der bewussten Ebene und dabei ist der Energieverbrauch sogar noch geringer. Wie in dem Zitat ebenfalls schon erwähnt, sind dem Unbewussten auch keine hinderlichen Grenzen in Form von einschränkenden Überzeugungen gesetzte. Somit ist es also möglich, Ziele, die eine Veränderung im eigenen Verhalten oder den Denkmustern voraussetzen, sicherer zu erreichen oder zumindest erste Schritte dahin auszuprobieren.

Wirksamkeit von Mentalen-Prozessen

Wie du mit Sicherheit schon bemerkt hast, bei einer Trance laufen viele Dinge „nur“ innerlich ab. Es entstehen Bilder oder Filme, der eigentliche Prozess findet in unserem Kopf statt. In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu wissen, dass das keine Auswirkungen auf die Wirksamkeit und die Qualität des Ergebnisses hat – ganz im Gegenteil.

Daher hier zwei, wie ich finde sehr eindrucksvolle Geschichten, die zeigen, wie wirksam Mentale-Prozesse sind:

1. In der ehemaligen Sowjetunion wurde als Vorbereitung auf die olympischen Winterspiele von 1980 in Lake Placid (USA) eine Studie durchgeführt. Dazu wurden Sportler einer der folgenden vier Gruppen zugeteilt – jede dieser Gruppen hatte ein anderes Trainingsprogramm:

  • 0% Mental-Training und 100% Krafttraining
  • 25% Mental-Training und 75% Krafttraining
  • 50% Mental-Training und 50% Krafttraining
  • 75% Mental-Training und 25% Krafttraining
Die Verteilung der Anteile an Krafttraining und Mental-Training

Die besten Leistungen/Ergebnisse zeigten am Ende die Sportler mit dem höchsten Anteil an mentalem Training von 75%!

2. Der Brite Sir Roger Bannister rannte 1954 als erster Mensch, nach langem Training, die Strecke von einer (britischen) Meile (~1,6km) unter vier Minuten – was lange als unmöglich galt.
Bereits ein Jahr später liefen 40 weitere Sportler die Strecke von einer Meile unter vier Minuten – Bannister hatte die Möglichkeit gesät, dass es machbar und schaffbar war.
Daran glauben, dass etwas möglich ist, kann Berge versetzen…

Schon die Möglichkeit etwas zu schaffen, lässt uns Höchstleistungen vollbringen.
Traumreisen – Willkommen im Abenteuerland

Eine besondere Möglichkeit der individuellen Weiterentwicklung im Rahmen einer Trance sind Traumreisen. Mit der Kombination aus Entspannungszustand und einer entsprechenden, mit Symbolen und Metaphern angereicherten Geschichte, wird das Unbewusste angeregt, auf kreative und für die Teilnehmer oft auch lustige Art und Weise neue Ideen zu entwickeln und zu erlernen.

Als Beispiel sei hier das Haus der Sinne genannt. Eine Möglichkeit, die Sinneswahrnehmung über einen mentalen Prozess zu verbessern. Dabei werden die Zimmer in einem Fantasiehaus, die symbolisch für je einen Sinn stehen, gereinigt. Dabei verbessern sich die Wahrnehmung und die (Lern-)Leistung wird gesteigert.

Grafik eines geöffneten Fensters, das (symbolisch) den Zugang zur Fantasie darstellt.
Eine Traumreise öffnet das Fenster in die Welt der Fantasie…

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