Schule, Ausbildung, Studium, Fort- und Weiterbildungen und darüber hinaus – immer wieder stehen wir in unserem lebenslangen Lernprozess vor Prüfungen. Dabei machen und haben wir im Laufe unsere Lernkariere sehr unterschiedliche Erfahrungen im Umgang mit Prüfungen gesammelt. Die einen nehmen jede Prüfung mit Leichtigkeit „aus dem Stand“, für andere ist eine Prüfung eine Herausforderung und wieder andere treten lieber gleich die Flucht an…
Dabei stellt sich doch die Frage, lässt sich nicht für jeden eine Prüfung gut und sicher meistern? Welche Fähigkeiten haben die, die eine Prüfung leicht meistern? Lassen sich diese Fähigkeiten erlernen und trainieren? Die Antwort lautet: JA! Doch wie genau sieht eine optimale Prüfungsvorbereitung aus?
Die drei Säulen für eine optimale Prüfungsvorbereitung – ein Überblick
Im Wesentlichen lassen sich drei Säulen beschreiben, die eine optimale Prüfungsvorbereitung und damit ein erfolgreiches Meistern einer Prüfung ermöglichen:
- Für gute Stimmung sorgen!
- Teile dir deine Zeit ein – das richtige Zeitmanagement
- Lernstrategien – Gut gelernt, sicher behalten
Für gute Stimmung sorgen!
Ein ressourcenvoller Zustand während des Lernprozesses ermöglicht ein sicheres Aufnehmen der Inhalte. Dabei ist eine Mischung aus Konzentration, innerer Ruhe und Neugierde am besten geeignet.
Dieser Zustand (bzw. diese Zustände) lässt sich beispielsweise an den eigenen Lieblingsarbeitsplatz ankern. Immer, wenn du nun an deinem Lieblingsarbeitsplatz sitzt, bist du automatisch in deinem optimalen Lernzustand. Auch der Arbeitsplatz selbst sollte für dich angenehm hergerichtet sein. Alles, was dir hilft dich an deinem Arbeitsplatz wohl zu fühlen und dir das Lernen dort erleichtert, sollte dir erst einmal erlaubt sein.
Diese gute Stimmung solltest du dir selbstverständlich auch für die Prüfung selbst bewahren: Mit innerer Ruhe, Gelassenheit und dem Fokus auf das Wesentliche, wird die Prüfung gewiss ein Erfolg!
Teile dir deine Zeit ein – das richtige Zeitmanagement
Einer der Zentralenbegriffe, wenn es um Zeitmanagement geht, ist wahrscheinlich Prokrastination – umgangssprachlich auch „Aufschieberitis“ genannt. Gedanken wie „Mit dem Lernen fange ich morgen an …“, führen bei manchen dazu, erst einen Tag vor der Prüfung mit der Vorbereitung anzufangen. Nicht selten führt dies zu erheblichem Stress und damit nicht gerade zu einem optimalen Lernzustand.
Wenn du die Erfahrung gemacht hast, dass das Ergebnis trotzdem stimmt und du so vielleicht am besten lernen kannst, steht es dir natürlich zu, so zu verfahren. Falls du allerdings zu denen zählst, die durch das Aufschieben mehr verlieren als gewinnen – vielleicht probierst du mal etwas anderes aus.
Zunächst sollten die Ursachen für die Prokrastination ermittelt werden, nicht selten spielen hier Ängste und Befürchtungen eine Zentrale rolle (etwa „Warum soll ich lernen, es bringt doch eh nichts …“), hier können ein guter Lernzustand und eine optimale Zielformulierung schon weiterhelfen.
Darüber hinaus gibt es einige nützliche Tipps, wie etwa das Einhalten der Pausen beim Lernen nicht zu vergessen – unser Gehirn braucht ohnehin Ruhephasen um die neuen Inhalte ins Langzeitgedächtnis zu schreiben. Auch die Freizeitgestaltung ist immer ein Teil des Zeitmanagements bei der Vorbereitung auf eine Prüfung.
Lernstrategien – Gute gelernt, sicher behalten
Die letzte Säule sind die Lernstrategien, hierbei sind insbesondere die Fragen relevant „Was lerne ich?“ und „Wie lerne ich?“
Bei der Frage nach dem „Was“, geht es nicht primär um den Inhalt, sondern darum, was in der Prüfung von mir verlangt wird. Welche Fragen stellt der Prüfer, wie sind die Fragen formuliert und was wird von mir, je nach Fragestellung erwartet? Hierbei ist es zum Beispiel sehr nützlich sich nach Möglichkeit Prüfungen aus den vergangenen Jahren anzuschauen.
Die Frage nach dem „Wie“, ist eine weitere sehr zentrale: Wie bereite ich mir die zu lernenden Inhalte auf und wie genau speichere ich sie in meinem Gehirn ab? Dabei zeigt sich, wer schnell im Lernen und sicher im Abrufen von gelernten Inhalten ist, speichert sein Wissen in inneren Bildern und Filmen ab. Das mag sich im ersten Augenblick etwas merkwürdig lesen, ist letztendlich aber das, was wir meistens ohnehin schon die ganze Zeit machen, weil unser Gehirn eben genauso funktioniert. Allerdings sind unsere inneren Bilder zum Teil nicht so optimal, eindeutig und innerlich gut sortiert, dass wir alles auch immer sicher parat haben.
Doch du kannst sicherlich lernen, dein inneres Wissen, deine inneren Bilder so anzulegen. Am Anfang braucht es da vielleicht noch etwas bewussteres Üben und Trainieren. Sobald dein Gehirn allerdings einmal verstanden hat, wie das Prinzip funktioniert, wirst du sehr bald merken, wie schnell das Lernen funktioniert. Ein „Nachteil“ hat dieses Prinzip am Ende allerdings schon, es könnte nämlich sein, dass sich mehr Freizeit ergibt …. 😄
Fazit
Wahrscheinlich hast du beim Lesen bereits bemerkt, wie sehr die drei Säulen immer wieder zusammen- und ineinandergreifen: Eine gute Stimmung erleichtert das Zeitmanagement, das Zeitmanagement ermöglicht eine bessere Stimmung, eine bessere Stimmung erleichtert und beschleunigt den Lernprozess, während die optimalen Lernstrategien mehr Freizeit ermöglichen.